SG Pirna/Heidenau II vs SV Niederau 25:24 (10:14)
Am vergangenen Samstagabend trat der SV Niederau mit stark dezimierter Truppe auswärts gegen die zweite Mannschaft der SG Pirna/Heidenau an. Als wäre das nicht genug, musste auch noch ein neuer Coach her: Christoph Fruhnert übernahm das Zepter, da alle anderen wohl gerade mit wichtigeren Dingen wie „Termine“ oder „Schwiegermutterbesuchen“ beschäftigt waren. Doch Fruhni nahm die Herausforderung mutig an – was sollte schon schiefgehen?
Die Antwort lautete: erstmal gar nichts! Niederau erwischte einen Traumstart. Die Hausherren wirkten so träge, als hätten sie noch in der Kabine ihre Schuhe gesucht. Niederau dagegen nutzte die Zeit clever, spielte flotte Kreuzungen, Tempogegenstöße und setzte sich souverän auf 6:13 ab. Es sah so aus, als würde das eine entspannte Auswärtsfahrt werden.
Doch plötzlich erinnerte sich Niederau daran, dass Handball ja auch spannend sein kann. Eine Reihe von vergebenen Chancen und unnötige Zwei-Minuten-Strafen brachten Schwung ins Spiel – allerdings für die Gastgeber. Pirna/Heidenau wachte auf, die Abwehr wurde offensiver, und der komfortable Vorsprung schmolz wie Butter in der Sonne. So ging es mit einem 10:14 in die Pause.
Die Halbzeitansprache war klar: „Leute, einfach den Ball ins Tor werfen!“ Soweit, so gut. Was dann folgte, lässt sich schwer erklären – es war, als hätte der SV Niederau die Handballregeln zwischenzeitlich komplett neu erfunden. Plötzlich klappte nichts mehr: Die Spieler rannten sich in der gegnerischen Abwehr fest, machten Prellfehler, Fehlpässe und schienen auf der Suche nach dem „Pause“-Knopf zu sein. Die Gastgeber nutzten das natürlich eiskalt aus und glichen nach zehn Minuten zum 16:16 aus.
Pirna/Heidenau spielte jetzt genau so, wie es Niederau in der ersten Halbzeit getan hatte – nur halt besser. Mit jeder Minute wurde der Rückstand größer, und plötzlich lag Niederau mit 23:20 hinten. Trotz verzweifelter Versuche, das Ruder noch mal herumzureißen, kamen die Gäste nicht mehr ran. Endstand: 25:24 für Pirna/Heidenau.
Niederau zeigte zwei Gesichter: Erst der glorreiche Start, dann der kollektive Blackout. Mit ein wenig mehr Konzentration und weniger „Was war nochmal der Plan?“-Momenten wäre hier definitiv mehr drin gewesen. Jetzt heißt es, beim nächsten Heimspiel alles zu geben – und vor allem die treuen Fans zu entschädigen, die diese Achterbahnfahrt tapfer mitgemacht haben. Immerhin: Spannend war’s!
Nächstes Spiel am 21.09. zuhause gegen den SSV Rietschen.
Für Niederau: Hein, Zschocke, Ilschner (1), Arnold (1), Shaksalykov, Schuster (2), Marushchak (3), Blanck (5), Geisler (2), Staps, Gröger (1), Ritter (9).