SC Riesa – SV Niederau 28:28 (17:15)
Wenn der Tabellenführer ruft, sagt der SV Niederau nicht nur höflich „Guten Tag“, sondern packt gleich noch ordentlich Spannung und eine Portion Kampfgeist mit in die Sporttasche. Nach den Siegen gegen Hoyerswerda und Bernstadt waren unsere Jungs drauf und dran ihre kleine, feine Siegesserie ausbauen. Doch diesmal wartete in der WM-Sporthalle Riesa kein Leichtgewicht, sondern der „eigentliche“ Primus der Verbandsliga. Ein echter Härtetest für Herz, Nerven — und Schweißbänder.
Das Spiel begann, wie es sich für einen Top-Kracher gehört: ausgeglichen, temporeich, und auf beiden Seiten wurde ordentlich Holz verarbeitet. Bis zur 15. Minute war es ein Schlagabtausch, der selbst die Kaffeetassen der mitgereisten Fans zum Zittern brachte. Die Riesaer schickten vor allem ihre wuchtigen Halbspieler ins Rennen, die unsere Abwehr mehrfach vor echte Matheaufgaben stellten: Wenn ein 95-Kilo-Brocken (@Malte, @Schröbi) mit 25 km/h auf dich zustürmt, wie viele Sekunden hast du Zeit, um entweder auszuweichen oder heldenhaft zu blocken? Antwort: Nicht genug.
Doch unser SV Niederau wusste zu kontern! Mit schnellem Spiel nach vorne, cleveren Lückenläufen und dem einen oder anderen Wurf, der präziser war als der morgendliche Bäckergriff ins Brötchenregal. Doch leider: Wo Licht ist, ist manchmal auch Fehlwurf. Und davon gab’s im ersten Durchgang ein paar zu viele. Riesa nutzte das eiskalt für schnelle Gegentore, und so mussten wir mit einem 17:15-Rückstand in die Pause.
In der Kabine dann die klare Ansage: Da geht noch was! Nur bitte weniger Wurf in die Wand und mehr ins Tor. Doch der Fehlerteufel hatte anscheinend ebenfalls ein Trikot übergezogen und blieb auch in Halbzeit zwei auf unserer Bank sitzen. Die Riesaer blieben vorne, doch ab der 44. Minute wurde es wild — und zwar richtig! Dank starker Paraden von Kevin Hein im Tor entwickelte sich ein packender Krimi. Tor um Tor wechselte die Führung, und die Halle tobte. Die Nerven lagen blank, die Stimme von Trainer Große war heiser, und auf der Tribüne wurden Fingernägel zu seltenem Gut.
In der Crunch-Time zeigte Niederau Biss und Cleverness. Besonders Robert Ritter und Robin Haberstock bewiesen Nerven aus Stahlseilen, auch wenn ihnen bei den Siebenmetern zwischendurch kurz die Zielstrebigkeit abhandenkam. Aber: Am Ende stand es 28:28 — und das fühlt sich gegen den „eigentlichen“ Tabellenführer verdammt gut an! Ja, da war mehr drin. Ja, hätte man die Siebenmeter besser genutzt und den einen oder anderen Fehlwurf eingespart, wäre vielleicht ein Sieg drin gewesen. Aber ganz ehrlich: Ein Punkt in dieser Hölle von Halle, vor dieser Kulisse, und gegen dieses Riesaer Kraftpaket? Den nehmen wir mit einem Grinsen im Gesicht und heben noch das eine oder andere Kaltgetränk drauf.
Danke an die lautstarke Unterstützung der Fans — ihr wart der achte Mann auf dem Feld! Und keine Sorge: Die Jungs brennen schon jetzt auf die nächste Chance, den Spitzenreitern der Liga das Leben schwer zu machen.
Das nächste und letzte Heimspiel der Saison findet am 05.04.2025 gegen den Radebeuler HV in der BSZ Halle Meißen statt.
Für Niederau: Staps, Hein (beide Tor), Fetzer C., Zschocke (1), Kirste (4), Arnold, Fetzer P. (3), Haberstock (7), Schuster (2), Marushack, Geißler, Gröger, Wussi, Ritter (9); Bank: Monki, Steini, Lilli, Blancki