SV Niederau – SC Riesa 34:34 (16:14)
Es ist angerichtet! Der SV Niederau empfängt in der prall gefüllten Halle den Tabellenführer SC Riesa. Während die Fans ihre Plätze suchen, ist die Luft bereits elektrisch: Niederau hatte letzte Woche eine herbe Niederlage gegen Bernstadt einstecken müssen – das tat weh. Doch die Niederauer Fangemeinde ist da, und zwar lautstark! Die Erwartungen sind klar: Ein Punkt gegen den Spitzenreiter wäre ein Erfolg. Wobei, wer rechnet hier überhaupt mit einem Punkt? Es kommt schließlich der Tabellenführer – mit Siegen gegen Radebeul, Weißenborn und Co. Doch mit Anpfiff zeigt sich: Manchmal ist der Sportgott für ein Drama zu haben!
Es beginnt, wie man es sich wünscht – spannend und eng. Niederau wirkt anfangs etwas wackelig, wie ein Boxer, der sich erstmal an den harten Gegner rantastet. Doch schon nach wenigen Minuten ist klar: Die Hausherren haben keine Lust, hier nur auf Verteidigung zu spielen. Allen voran Michael Kirste (7) auf der Halbposition – der Mann scheint heute heißzulaufen und bombardiert das Riesaer Tor mit Präzision. Der SC Riesa allerdings – ein Topteam, keine Frage – macht es Niederau schwer, vor allem durch seine enorm wurfkräftigen Halben, die unsere Abwehr immer wieder ins Schwitzen bringen.
Doch zum Glück gibt es da noch unseren Schlussmann: Kevin Hein, der Fels in der Brandung. Der Mann hatte Samstag einfach alles drauf, was das Handballherz begehrt! Über 40 % der gegnerischen Würfe pariert er und lässt die Riesaer Werfer reihenweise verzweifeln. Die Halle tobt, die Fans stehen Kopf. Ein echter Nervenkitzel entwickelt sich, denn die Führung wechselt hin und her wie bei einem Ping-Pong-Match. Als dann beim Stand von 16:14 für den SVN zur Pause gepfiffen wird, sieht das Niederauer Team gar nicht unzufrieden aus – das hier ist alles andere als eine Einbahnstraße.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter, und leider erwischen die Gäste den besseren Start. Zack, zack, zack – in wenigen Minuten hat Riesa die Führung zu ihren Gunsten umgestellt (16:17). Die Niederauer Gesichter wirken betreten, die Fans leiser. Ist das jetzt das Ende des Traums vom Punktgewinn?
Nicht mit dieser Mannschaft! Jetzt zeigt sich die echte Kämpfermentalität der Niederauer. Angeführt von Kevin Hein im Tor, der einfach weiter spektakuläre Paraden raushaut, wird das Spiel angekurbelt. Die Abwehr stellt sich besser auf die Riesaer Angriffe ein, und vorne läuft der Ball flüssiger. Der Ausgleich fällt, und die Halle bebt. Jeder Durchbruch, jeder gezielte Wurf ins Eck wird von den Fans gefeiert wie der Siegtreffer.
Die letzten zehn Minuten kann man nur als reines Handball-Drama bezeichnen. Niederau geht mit vier Toren in Führung, und die Halle ist am Kochen. Die Fans rufen, springen, und die Spieler geben alles. Doch Riesa gibt nicht auf. Stück für Stück kämpft sich der Tabellenführer wieder ran, und so nähern wir uns einer Nervenschlacht. Das gesamte Publikum ist wie gebannt. Jede Parade von Hein, jeder Treffer von Blanck (5), Ritter (10) oder Gröger (4) wird bejubelt.
Die letzten zwei Minuten sind dann an Spannung kaum zu überbieten: Ein ein Handball-Krimi, nur ohne Werbepause! In der letzten Sekunde schafft Riesa tatsächlich noch den Ausgleich zum 34:34. Ein kollektives „Oh nein!“ hallt durch die Halle – und doch: Der Punkt gegen den Tabellenführer ist gesichert!
Der Abpfiff wird lautstark gefeiert. Was für ein Spiel, was für eine Stimmung! Die Spieler klatschen sich mit den Fans ab, und man spürt: Hier ist heute etwas Großes passiert. Niederau kann auf diese Leistung stolz sein – mit dieser kämpferischen Einstellung ist auch in den nächsten Spielen alles drin!
Ein riesiges Dankeschön an alle, die Samstag da waren und das Team unterstützt haben! Auf der Tribüne war es manchmal lauter als auf dem Feld, und das hat dem Team sichtlich Energie gegeben. Was für eine tolle Vorstellung!
SV Niederau: Hein (unsere Mauer!); Zschocke, Justin (3); Kirste, Michael (7); Arnold, Georg; Schuster, Hans (1); Huhn, Paul (1); Blanck, Lucas (5); Geisler, Florian (2); Staps, Alexander; Ilschner, Niklas (1); Gröger, Maximilian (4); Ilschner, Justus Emil; Wustlich, Max; Ritter, Robert (10, davon 5 per Siebenmeter)
Danke auch an den Trainerstab Paul Steinert und Robert Große, die im Hintergrund die Fäden ziehen und die Mannschaft optimal auf die Gegner einstellen. Zudem gilt der Dank mal wieder unserer Lilli die sich um die kleinen und großen Wehwehchen unserer Jungs kümmert – großer Respekt, dass du immer mind. 2 Stunden vor Spielbeginn da bist und mit tapen anfängst.
Das Nächste Spiel wird erneut eine Beweisprobe für den SVN. Am Samstag den 23.11. 18:00 Uhr gegen den Radebeuler HV.