OHC Bernstadt – SV Niederau 27:23 (15:12)
Nach drei Siegen in Folge und mit dem süßen Duft eines möglichen dritten Tabellenplatzes in der Nase, machte sich der SV Niederau auf den Weg nach Bernstadt. Dieses Spiel sollte etwas ganz Besonderes werden – nicht nur wegen der sportlichen Bedeutung, sondern auch dank einer wahrhaft epischen Busfahrt, die der Verein organisiert hatte. Über 60 mitgereiste Fans, darunter die treuen Kameraden vom Traktor Baslitz, füllten die Halle und gaben alles, um unsere Jungs zum Sieg zu brüllen. Doch leider begann das Spiel, wie man es sich für einen gelungenen Auswärtsauftritt lieber nicht wünscht…
Schon in den ersten Minuten lief einiges schief: Gleich zwei Siebenmeter verfehlten ihr Ziel – womöglich waren die Torpfosten so überrascht von den vielen Niederauern Fans, dass sie das Handballtor lieber verschlossen hielten! Zu allem Überfluss sah Robert Ritter auch noch die rote Karte und verabschiedete sich frühzeitig. Ein Ritter ohne Pferd, Schwert und jetzt auch ohne Handballfeld – das war’s dann erst einmal mit der Angriffskraft.
Aber es kam noch schlimmer. Kurz darauf erlitt Robin Haberstock eine Knieverletzung, und der Spielstand zeigte nach elf Minuten ein ernüchterndes 7:2. Die Hausherren von Bernstadt machten ernst, und Niederau schien vom rauen Spielstil überrascht – man könnte meinen, sie hätten die Einladung zur “körperlich intensiven Partie” nicht erhalten! Coach und Team beschlossen, dass jetzt eine Auszeit her musste, und so wurde die Truppe wachgerüttelt. Zumindest die Fans bekamen nun ein etwas ansehnlicheres Spiel zu sehen, und bis zur Halbzeit kämpfte sich Niederau immerhin auf 15:12 heran.
In der Kabine ging’s dann nochmal ans Eingemachte. Der Plan: Klarere Angriffe und eine höhere Wurfquote. Der Realitätstest: Nach der Pause gab Bernstadt sofort Vollgas und startete mit einem 4:0-Lauf. Ehe man sich versah, stand es 19:12 für die Hausherren, und die sonst so schnellen Niederauer wirkten wie im Handballschleudergang gefangen.
Auch wenn Niederau sich in der zweiten Hälfte nie gefährlich nah an die Gastgeber herankämpfen konnte, ließen weder das Team noch die Fans die Köpfe hängen. Man könnte fast sagen, es war ein Spiel wie das alte Märchen vom Hasen und dem Igel. Leider lief der Igel (in Form von Bernstadt) jedes Mal ein bisschen schneller und überraschte die tapfer nachsetzenden Niederauer erneut. Trotz einiger wackerer Tore, starken Paraden im Tor und glühender Anfeuerungsrufe blieb das Resultat am Ende bitter: Mit 27:23 unterlag der SV Niederau und verpasste damit den ersehnten dritten Tabellenplatz.
Was bleibt von diesem Handballabend? Sicherlich das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre – hätten unsere Jungs klare Angriffe gesetzt, die Wurfquote verbessert und die Abwehr besser organisiert. So war die Heimfahrt im Bus keine Siegesfeier, aber ein wenig kam trotzdem das Gefühl auf, etwas Großes gemeinsam erlebt zu haben. Mit vielen Geschichten im Gepäck und großer Dankbarkeit für die Fans, die dieses Abenteuer mitgemacht haben, rollte der Bus heimwärts. Danke an alle Mitgereisten – wir kommen wieder!
Jetzt heißt es Feuer Frei zum nächsten Heimspiel gegen den Tabellen-Ersten aus der Nudelstadt Riesa. Spiel ist am Samststag 09.11.2024 17:00 Uhr im BSZ Meißen.
Spieler des SV Niederau:
Hein; Zschocke (1); Kirste (7); Arnold; Haberstock (3); Marushchak (2); Blanck (2); Geisler (3); Staps; Ilschner, N. (2); Gröger (1); Ilschner, J.; Schuster (2); Ritter